Veeam Backup & Replication und Jobnamen
Ein guten Namenssystem macht Sinn
Einleitung.
Es darf vorausgesetzt werden, dass der Umstand, bei Veeam Backup & Replication für Jobs, Komponenten und andere Dinge ein Name zu vergeben ist.
Der Jobname ist dabei speziell beim Backup-, Backup Copy- und Replication-Jobs mit Bedacht zu wählen - denn auf Basis dieses Namens wird ein Verzeichnis mit eben diesem Namen erzeugt, in dem dann die Daten des Jobs abgelegt werden.
Wird der Job-Name in der VBR Console später geändert hat dies auf den Namen des in der Vergangenheit angelegten Verzeichnisses keine Auswirkung.
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VBR Ansicht alle Jobs
Mit Bedacht ausgewählt.
Sowohl beim Filesystem von Windows- als auch Linux-Repositories sollten ein paar Dinge berücksichtigt werden.
Selbst beim aktuellen Windows Server 2025 gilt unverändert default eine maximale Pfadlänge von 256* Zeichen - also inkl. Laufwerksbuchstabe, Ordnername, Dateiname und Dateinamenserweiterung.
Genauer gesagt sind es eigentlich 260 Zeichen - mehr dazu und wie längere Pfadnamen aktiviert werden können siehe hier ⧉
Das perfide ist hier, dass Daten selbst mit einem lägerem Gesamtpfad zwar erfolgreich geschrieben, dafür dann aber nicht mehr abgerufen werden können. Falls das im Zusammenhang mit Veeam Backup & Replication bei einem in Bezug auf die Pfadläge nicht angepassten Windows-Repository passiert ist, stellt dies eine sehr unangenehme Situation dar:
es ist hier dann eben nicht mit einer blossen Verkürzung der Pfadlänge getan, sondern es müsste auch die .VBM Datei, eine XML-Datei, die die Details zu den Daten der Backup-Kette enthält, ebenfalls angepasst werden. UU. könnte diesfalls eine Anfrage beim Support hilfreich sein.
So sieht eine .VBM Metadatendatei von Veeam für Backup und Replicas aus
So sieht eine .VBM Metadatendatei von Veeam für Backup und Replicas aus
Sobald für den Job eine Namenslänge von mehr als 49 Zeichen verwendet wird, weist VBR vor dem Wechsel auf die nächste Jobassistenten-Seite auf diesen Umstand hin (Grund: siehe oben, Windows Pfadlänge).
Jobnamenslänge unbedingt beachten!
Jobnamenslänge unbedingt beachten!
Im Gegensatz zu früheren Versionen warnt VBR aktuell nicht mehr bei der Verwendung von Sonderzeichen!
Dennoch ist es anzuraten, Zeichen wie Slash (" / "), Backslash (" \ "), Colon (" : "), Asterisk (" * "), Question Mark (" ? "), Double- und Single Quotes (" " ' ") sowie andere, vom Filesystem des Repositories unerwünschte Zeichen zu vermeiden.
Zur besseren Lesbarkeit sollten insbesondere bei diversen Linux-Filesystemen Blanks (Leerzeichen) vom Namensgeber selbständig durch Underscores (Unterstrich " _ ") oder Dashes (Minuszeichen " - ") ersetzt werden.
Sonderzeichen im Jobnamen können wegen Verwendung für den Verzeichnisnamen der Daten uU fatal werden, es erfolgt aber KEINE Warnung (mehr)!
Sonderzeichen im Jobnamen können wegen Verwendung für den Verzeichnisnamen der Daten uU fatal werden, es erfolgt aber KEINE Warnung (mehr)!
Hab aber mehr zu sagen.
Möchte man mehr dokumentieren, stehen einem bis zu 1.024 Zeichen in dem Description-Field zur Verfügung. Hier Infos zu dokumentieren macht auch Sinn, damit hat man dann hier später eine Erinnerungsstütze an diverse Detaileinstellungen bzw. können so Kollegen später auch nachvollziehen, warum dieser Job mit diesen Einstellungen konfiguriert worden ist bzw. ob die aktuellen Einstellungen damit noch übereinstimmen.
Einziger Wermutstropfen: das Description Textfeld kann nicht durchsucht werden, auch nicht mittels PowerShell.
Say my name!
Was bietet sich nun bei der Namensgebung von Jobs an?
- sind mehrere Hypervisoren vorhanden ev. eine Angabe des jeweiligen Virtualisierers
wiewohl unter Home -> Jobs hier unterschiedliche Icons und in der tabellarischen Übersicht im Workspace die Spalte " Type " sowohl von Job-Art als auch Plattform eine Angabe zu finden wäre
VBR Console: im Workspace geben die Icons des Jobs und die Spalte Type Auskunft, um welchen Job-Typ und Plattform es sich handelt
VBR Console: im Workspace geben die Icons des Jobs und die Spalte Type Auskunft, um welchen Job-Typ und Plattform es sich handelt
Beispiele: " VMW " - VMware, " HV " - Hyper-V, " N" NX " - Nutanix, " PVE " - Proxmox, " ORAK " - Oracle, " VAW " - Veeam Agent for Windows, " VAL " - Veeam Agent for Linux
- Angabe der Job-Art
wiewohl unter Home -> Jobs schon im Inventar schon eine Auswahl der Job-Art dem Grunde nach und damit eine Unterscheidung möglich ist bzw. im Workspace über die Spalte " Type " auch ein eindeutiger Hinweis, sogar mit der Plattform gegeben wird
VBR Console: über Inventar Auswahl bzw. im Workspace die Spalte " Type " geben Hinweise auf die Plattform bzw. Type
VBR Console: über Inventar Auswahl bzw. im Workspace die Spalte " Type " geben Hinweise auf die Plattform bzw. Type
Beispiele: Beispiele: " B2 " - Backup to, " BCi2 " - Immediate Backup Copy to, " BCp2 " - Periodic Backup Copy to, " ABp2 " - Agent Backup Policy to, " ABj2 " - Agent Backup VBR Managed to, " R2 " - Replication to
- Angabe des Ziels - entweder in Form einer Kennung des Repositories selbst, einer Tier-Einstufung oder auch Kombination daraus
Beispiele: " T1 ", " LHR065 ", " T1-LHR065 "
- Angabe der Systeme, die vom Job erfasst werden, ggfs. mit der Angabe wie ie ausgewählt werden (statisch dediziert, dynamisch container- oder VM-TAG-basierend)
Beispiele: " SQL ", " WWW ", " DC "
- Angabe ob verschluesselt
Beispiele: " encr "
- Angabe von RPO, also der Häufigkeit/Zyklus des Joblaufes
Beispiele: " RPO28D "
- Angabe von Retention, also der Vorhaltedauer der Daten
.) simple Retention
Beispiel: " RT28D - für 28 Tage
.) GFS Retention
Beispiel: " RT28D5W3M5Y " - neben der simple Retention zusätzlich 5 Wochensicherungen, 3 Monatssicherungen, 5 Jahressicherungen
Zum Beispiel eine Kennung, ob der Job bewusst deaktiviert ist oder es sich um einen Test-Job handelt.
Beispiele: " !- " - für bewusst deaktiviert, " t- " - für Testjob, oder oder oder
Komplette Beispiele:
Ein paar Beispiele für VBR Jobnamen
Ein paar Beispiele für VBR Jobnamen
Abschluss. Die Beispiele mögen vllt. nicht jedermann gefallen - aber wie man es nun im Detail hält, macht keinen essentiellen Unterschied! Ohne einem "sprechenden" Namensmodell wird es kaum gehen - oft gesehene Alternativen wie " VM Job 1", " VM Job 1 neu ", " VM Job sonstige " etc. stiften idR viel Verwirrung und wenig Aufklärung. Wie auch immer gewählt muss das ausgesuchte Namensmodell einfach zum Backup-Admin und seinen Kollegen"passen" - iS.von verständlich sein und ebenso genügend wie aussagekräftige Inhalte umfassen.
Und noch was.
In diesem Zusammenhang darf auch auf die Management View hingewiesen werden, die so manchem vllt. gar nicht geläufig ist. Damit können Jobs anhand bestimmter Eigenschaften gefiltert angezeigt werden und man erspart sich hier die manuelle Suche bei einer grossen Anzahl an Jobs bzw. eher grobe Auflistung über die Spaltenbeschriftungen.
Reguläre Job-Ansicht mit auswählbaren Daten-Spalten
Reguläre Job-Ansicht mit auswählbaren Daten-Spalten
Definierbare Job Management View in der VBR Console
Definierbare Job Management View in der VBR Console
So könnte ein Beispiel aussehen:
VM Backup Copy Jobs mit "HV__BCJ" im Namen, alle Ergebnisse, alle Stati
So könnte ein Beispiel aussehen:
VM Backup Copy Jobs mit "HV__BCJ" im Namen, alle Ergebnisse, alle Stati
Aber Achtung: die definierten Views stehen nur dem User-Account zur Verfügung, der sie erstellt hat.
Verfasst am 20250807 von C. Pfleger